Der TV Ratingen lebt wieder und zeigt, dass mit ihm im Kampf gegen den Abstieg wieder zu rechnen ist. Richtig stark wie sich der TVR beim 30-29-Sieg beim TB Wülfrath präsentiert hat. Geduldig, konzentriert und dennoch extrem fokussiert und zielstrebig agierten die Grün-Weißen über das gesamte Spiel hinweg. Die obligatorische Schwächephase fiel extrem kurz aus, kam dennoch zu einem üngünstigen Zeitpunkt. Dazu später mehr.
Der TVR lag nach anfänglichem Rückstand ab dem 11-10 permanent in Front. Angeführt von den beiden bärenstarken Beckmann-Brüdern, ließ sich auch der Rest des Teams mitziehen und spielte stark auf. Mit einer knappen 16-15 Führung ging es in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein enges Spiel, hierbei hatte man jedoch stets den Eindruck, dass der TVR gewillter war, das Spiel zu gewinnen. TB Wülfrath war mit zunehmender Spielzeit zu sehr auf die Aktionen ihres Mittelmanns Marvin Wettemann angewiesen. Dennoch gelang es den Kalkstädtern kurz vor Schluss, in der erwähnten kurzen Schwächephase des TVR, durch ein letztes Aufbäumen das Spiel beim Stand von 29-28 und noch 1:30 Min. Restzeit zu ihren Gunsten zu drehen. Vorerst, denn die Erste war zur Stelle und gab sich nicht auf. Mit einem enormen Kraftakt konnte der Rückstand in kurzer Zeit erst durch das Tor von Florian Heimes nervenstark egalisiert und dann drei Sekunden vor Abpfiff durch eine Koproduktion der an diesem Tag unaufhaltbaren Beckmann-Brüder gedreht werden. Der Jubel war wie auch in der Vorwoche groß. Zahlreiche, treue TVR-Anhänger hatten dem Spiel einen Heimspiel-Charakter verliehen und feierten auch nach dem Spiel den Sieg noch lange mit dem Team.
Mit dem zweiten Sieg in Folge konnte die Erste in der Tabelle den Kontakt zum unteren Mittelfeld herstellen und schöpft daraus neuen Mut für den Abstiegskampf. In der Hoffnung, dass die Wülfrather die Kurve wieder kriegen, sind diese Punkte als Big-Points einzuordnen.
Nach den letzten beiden Spielen drängt sich der Eindruck auf, dass für den TVR die Saison jetzt erst so richtig losgeht. Die Mannschaft hat sich gefunden, wenn auch sie lange dafür gebraucht hat. Die Anzahl der technischen Fehler wurde drastisch reduziert und die Trefferquote entspricht mittlerweile einer Verbandsligamannschaft. So ist mit dem TVR zu rechnen. Bei aller Euphorie weiß das Team jedoch auch, dass noch nichts gewonnen ist. In den nächsten drei Partien stehen Spiele gegen Teams aus dem tabellarischen Umfeld an. Hier gilt es den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und die Leistung zu bestätigen. Als nächstes kommt am Samstag ( 08.02.2014, 18.00 Uhr ) der Ohligser TV an den Europaring. Drei Siege in Folge gelangen dem TVR gefühlt seit einer halben Ewigkeit nicht mehr.