Sechs Spiele in Folge war der TV Ratingen nicht zu besiegen. Am Samstagabend wurde diese Serie durch eine unnötige 29-31 Heimniederlage gegen den Tabellenletzten HSG Velbert-Heiligenhaus beendet. Dabei muss man auf Seiten der Ratinger zugeben, dass diese Niederlage verdient war, denn Velbert wollte den Sieg schlichtweg mehr und nimmt die beiden Punkte zurecht mit nach Hause. Der TVR hat durch die Niederlage geradezu fahrlässig den ersten Matchball im Abstiegskampf vergeben und die Velberter am Leben gehalten. Von den acht Punkten, die die HSG aus Velbert auf der Habenseite hat, haben sie vier gegen den TVR geholt und schöpft nun wieder Hoffnung im Abstiegskampf.
Zu verdanken haben sie dies sicherlich ihrem engagierten und kämpferischen Auftritt am Europaring. Allerdings wurde dieser durch das unkonzentrierte Auftreten des TVR begünstigt. Die Erste ließ die Tugenden, die in den Vorwochen für die tolle Serie gesorgt hatten, fast komplett vermissen. Zu wenig Kampf uns Einsatzbereitschaft. Daraus resultierend viel zu viele technische Fehler im Umschaltspiel. Zudem waren die Abstände in der Abwehr zu groß. So bekam der TVR keine Sicherheit in sein Spiel und lief über fast die gesamte Spieldauer einem knappen Rückstand hinterher. Dies lag auch an der zuletzt schon vergessenen Abschlussschwäche. Vielfach wurden Großchancen fahrlässig vergeben. Insbesondere der Velberter Rückraum präsentierte sich in dieser Hinsicht zielstrebiger und effektiver. Über die gesamte Spielzeit wurde dieser weder von der Abwehr noch von Torhüter Pawlick in den Griff bekommen.
Die beste Phase im Spiel der Grün-Weißen war nach der Halbzeit. Der 13-16 Halbzeitrückstand konnte in dieser Phase in eine 22-20-Führung gedreht werden. Bei diesem Spielstand war man sogar in Überzahl. Doch die Chance zum Enteilen konnte nicht genutzt werden. Ganz im Gegenteil. Die Überzahl ging sogar 0-2 verloren und Velbert egalisierte somit. Im weiteren Verlauf zogen sie sogar die Führung an sich und verteidigten diese erfolgreich bis zum Abpfiff.
Man kann der Mannschaft keine Überheblichkeit vorwerfen, jedoch zeigte dieses Spiel ganz offensichtlich, dass in der Endphase der Saison keine Spiele auf Sparflamme gewonnen werden können. Diese Lektion sollte das Team für die kommenden Spiele mitnehmen und beherzigen. Besonders in der kommenden Woche muss der TVR wieder engagierter und konzentrierter zu Werke gehen. Denn dann geht es zum wohl wichtigsten Saisonspiel bei ART Düsseldorf II. Auf den Tabellenvorletzten weisen die Ratinger aktuell einen 6-Punkte Vorsprung auf. Mit einem Sieg könnte dieser vorentscheidend auf acht Punkte ausgebaut werden. Der nächste Matchball also für den TVR.
Nicht zuletzt muss trotz der Niederlage ein Lob in Richtung des Schiedsrichters ausgesprochen werden. Aufgrund einer kurzfristigen Verletzung seines Spannmannes, musste dieser das insgesamt faire Spiel alleine leiten und tat dieses sehr ruhig und unaufgeregt.
