k-TVR (93 von 94)Das war gar nichts. Der TV Ratingen verpasst es, aufgrund einer desolaten Leistung den entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen. Gegen den Kettwiger TV konnten die Ratinger beim 33-24 (15-14) nur eine Halbzeit lang mithalten, danach zerfiel die Mannschaft in seine Einzelteile und ließ sich folglich abschießen. Dabei fing das Spiel vielversprechend an. Über 4-1 und 7-4 startete der TVR gut ins Spiel. Mit zunehmender Spieldauer kam der Kettwiger Rückraum jedoch immer besser in Fahrt und die Ratinger selbst ließen im Angriff zahlreiche Chancen aus. So drehte der KTV das Spiel nach 15 Minuten zu seinen Gunsten. Die Führung sollten sie danach auch über das gesamte Spiel nicht mehr abgeben. Bereits in der ersten Hälfte schickten sich die Kettwiger an, die Führung weiter auszubauen. Aufgrund einer doppelten Überzahl, kamen die Ratinger kurz vor der Pause nochmal auf 15-14 heran.

Nach der Pause verlor der TVR dann jedoch völlig den Faden. Nichts funktionierte mehr. Weder im Angriff, noch in der Abwehr. Zu unsicher und lückenhaft agierte die Abwehr, so dass keine Sicherheit ins Spiel kommen konnte. Vorne wurde viel zu überhastet und unvorbereitet abgeschlossen. Kettwig hatte leichtes Spiel. Obwohl sie über die gesamte Spielzeit fast mit der gleichen Sieben spielten, kam kein konditioneller Einbruch. Warum auch, große Gegenwehr kam vom TV Ratingen nicht. Besonders Plaumann und Lenz konnten im Rückraum schalten und walten wie sie wollten. Zu keiner Phase bekam die Ratinger Abwehr, samt der beiden Torhüter den Rückraum in den Griff. Vor allem Nikolai Lenz erschoss den TVR quasi im Alleingang und das bei einer geringen Fehlwurfqoute. Auf der anderen Seite fand der Rückraum des TVR kaum statt. Das Spiel war zu durchschaubar für die Essener Abwehr, so dass diese mit einem guten Torhüter im Rücken auf 6-Metern massiv agieren konnten und für die Ratinger an diesem Tag eine zu hohe Hürde darstellte. Der Glaube an einen Sieg war früh verloren, so konnte der KTV das Spiel locker nach Hause bringen.

Die Niederlage ist in ihrer Höhe vollkommen gerechtfertigt. Den Vorwurf, den Gegner unterschätzt zu haben, weil dieser ersatzgeschwächt angetreten ist, muss sich die komplette Mannschaft gefallen lassen. Das Problem ist nur, dass der TV Ratingen nun vor einem hammer Endprogramm steht. Kommende Woche geht es gegen den Meister Unitas Haan, dann zum zweiten LTV Wuppertal, es folgt das schwere Heimspiel gegen Mettmann und am letzten Spieltag das Derby gegen Angermund. Bei fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze und Blick auf das Restprogramm, ist der Klassenerhalt alles andere als sicher. Die Mannschaft sollte den Ernst der Lage schnellstens erkennen und zügig die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte einsammeln, will man am letzten Spieltag einen Abstiegs-Showdown gegen Angermund vermeiden.