Was so eine Auszeit alles bewirken kann, wenn sie den richtig genutzt wird, zeigte das Auswärtsspiel der ersten Herren am Samstagabend in Velbert. Das Spiel gegen den Tabellenletzten Niederbergischer HC dümpelte so vor sich hin und die Gastgeber führten nach 40 Minuten mit 22:19. Trainer Kai Müller hatte genug und nahm eine Auszeit. Die Wirkung sollte nicht lange auf sich warten lassen. In den verbliebenen 20 Spielminuten drehten die Grün-Weißen aber nochmal so richtig auf, drehten nicht nur das Spiel, sondern erzielten mit einem 20:3-Torlauf einen in der Höhe überraschend deutlichen 25:39-Kantersieg. Jens Szonn spielte mit 15 Toren eine herausragende Partie. Es ist der höchste Saisonsieg, mit dem der sechste Platz vermutlich gesichert wurde (der LTV spielte unentschieden).

Die ersten vierzig Minuten reagierte der TVR mehr, als zu agieren. Der NHC wollte sich in seinem letzten Verbandsligaheimspiel gebührend von seinen Zuschauern und Unterstützern verabschieden und tat dies auch mit einer couragierten Leistung. Immer wieder ließ sich der TVR vom Rückraum der Gastgeber aus der Abwehrformation locken, wodurch das Anspiel zum Kreisläufer überhaupt erst ermöglicht wurde. Die Folge waren vermeidbare Gegentore oder zahlreiche Strafwürfe gegen den TVR. Im Angriff lief es relativ rund, wodurch das Spiel ausgeglichen blieb. So recht wollte sich der NHC nicht abschütteln lassen. Mit einer 15:16-Führung ging es zum Pausentee.

Weil der TVR mental noch in der Pause war, konnte der NHC das Spiel zum bereits erwähnten 22:19 drehen. Was dann folgte, ist bekannt. Die Gastgeber mussten den ersten 40 Minuten Tribut zollen und bauten zunehmend ab. Beim TVR hat sich wieder einmal gezeigt, dass Mo Metelmann im rechten Rückraum schlichtweg nicht zu ersetzen ist. Ohne ihn hakt es doch bedenklich in der Offensive. Er kam nach der Auszeit und war es, der mit einem „Hattrick“ das Spiel zum 23:26 zugunsten des TVR gedreht hat. Spieler des Spiels ist jedoch ein anderer. Jens „Lothar“ Szonn war an diesem Tage nicht einzufangen. Er strotzte vor Selbstbewusstsein und erzielte 15 Treffer (vier in Halbzeit eins und elf in Halbzeit zwei) und das bei gefühlt keinem Fehlwurf. Auch über seine Finte „Gerresheim Special“ war er drei Mal erfolgreich. Er wird die Saison mit einer dreistelligen Torausbeute abschließen. Genau wie die beiden anderen Neuzugänge Jörg Schomburg und Mo Metelmann, wodurch deren Verpflichtungen eindeutig als Volltreffer bezeichnet werden dürfen.

Kommenden Samstag steht für den TVR das letzte Heimspiel der Saison gegen den Kettwiger TV an. Ein Sieg ist das Ziel. Zumal man mit einem Auge wohl noch auf die Partie Angermund gegen Wülfrath schielen wird. Denn rein rechnerisch ist die Oberligaqualifikation nach der Angermunder Niederlage gegen Kettwig tatsächlich noch möglich. (-nv)

Team: Hoppe, Mack – C. Schweinsberg, Metelmann (6), Schomburg (6), Szonn (15), F. Heimes (3), T. Beckmann (1), M. Beckmann (3), B. Heimes, J. Schweinsberg (2), Czarnecki (1), Abs, Gorris (2)