Samstagnachmittag und für die Zweitvertretung des TV Ratingen ging es nach Uerdingen zum Tabellenzweiten. Das man hier kein leichtes Spiel haben würde war jedem klar, doch waren alle mitgereisten motiviert und wollten mal gucken, ob man den Hausherren nicht etwas ärgern könnte.

Das Spiel begann und die Zwote hielt zunächst sehr gut mit. Immer wieder konnte man den Spielstand egalisieren und organisierte sich in der Abwehr zunehmend sicherer. Das Spiel kippte in der elften Minute. Einige sehr ungünstige Entscheidungen gegen den TV brachten nicht nur Unmut in den eigenen Reihen den Unparteiischen gegenüber, sondern gipfelten sogar in einer Zeitstrafe nach dem eine Entscheidung nachgefragt wurde. Es war eine schwierige Situation, doch sah es kurzzeitig so aus, als könnte man die Wut kanalisieren. In Unterzahl verkürzten die Gäste auf 6:5 und wollten das Spiel so nicht hinnehmen. Leider wurde es in den nächsten Minuten hektisch in den grün-weißen Reihen. Etliche einfache Fehler im Angriff ließen Uerdingen das ausspielen, worin sie wirklich gut sind: Ihr schnelles Umschaltspiel. Ein Tempogegenstoß nach dem anderen wurde auf das Ratinger Tor getragen und erweiterte den Vorsprung auf 15:7 vier Minuten vor Ende der Halbzeit. Kurz vor der Pause gelang es der Zwoten noch auf 15:8 zu verkürzen, doch konnte man nicht zufrieden sein.

In der Kabine ließ man die Halbzeit Revue passieren und war sich einig, dass es nicht hilft sich über das Gespann oder den an diesem Wochenende harzlosen Ball zu beschweren. Die Mannschaft führte sich vor Augen, dass man im gebundenen Spiel eine gute Figur gegen den Zweiten der Liga abgibt, sich aber eine Schwächephase mit etlichen Gegenstößen nicht genehmigen darf. Knackpunkt war wie so oft das Rückzugsverhalten, und an diesem sollte in der zweiten Halbzeit gearbeitet werden.

Das Spiel wurde strukturierter. Der Angriff des TV rollte in den nächsten Minuten konzentrierter und die technischen Fehler wurden weniger. In der Defensive stellte man Uerdingen durchaus vor Probleme, ließ dennoch das ein oder andere Tor zu viel zu. Was es dem Gastgeber kurzfristig erlaubte auf zwölf Tore wegzuziehen. Doch wenn man aus Uerdingen etwas mitnehmen kann, dann ist es der Wille, sich nicht vollends abschlachten zu lassen, und sich auf unter zehn Tore Unterschied wieder heran zu kämpfen. Am Ende gewinnt der Gastgeber mit 31:22 und untermauert seinen Platz an der Tabellenspitze.

Die Zweitvertretung des TV musste an diesem Wochenende einen Dämpfer einstecken, doch darf man nicht vergessen, dass Uerdingen Aufstiegskandidat ist und in den nächsten Wochen Gegner auf die Zwote warten, die man eher schlagen kann. (-pr)