Am vergangenen Samstag machten sich die zweiten Damen auf den Weg zu ihrem letzten Saisonspiel im Sportzentrum Zons. Das Fehlen mehrerer Spielerinnen und vor allem die kurzfristige Absage von Torhüterin Carina Sassmannshausen trafen die Damen des TVs sehr, ihr Ziel, das letzte Saisonspiel mit einem Sieg abzuschließen, wollten sie allerdings noch nicht begraben. Glücklicherweise erklärte sich Kreisläuferin Katharina Kühnert bereit, sich ins Tor zu stellen, wodurch dann allerdings die Besetzung für die Kreisposition fehlte.

Mit Improvisationsgeschick bastelte Trainer René Janßen aus den neun Spielerinnen, die ihm zur Verfügung standen, eine mehr oder weniger spielfähige Truppe zusammen, die sich gegen die Damen der SG Zons, die mit 14 Spielerinnen ihre Bank voll machten, zu behaupten versuchte. Die letzten Anweisungen des Trainers lauteten: „Ihr könnt das schaffen, Zons ist keine Über-Mannschaft. Konzentriert euch, macht Druck und bereitet die Abschlüsse vernünftig vor. Überhastete Würfe führen hier zu nichts.“ Motiviert traten die Ratingerinnen aufs Feld und wollten sich ihren letzten Sieg erkämpfen.

Doch auch die Damen aus Zons waren nicht unmotiviert. Hatten sie im Hinspiel noch eine Niederlage erfahren, sahen sie nun ihre Chance zur Revanche. So gestaltete sich die erste Hälfte der ersten Halbzeit recht ausgeglichen. Mehr einigem Glück platzierten die Gegnerinnen mehrere Bälle im Tor der Ratingerinnen. Über ein 2:2 zu einem 3:3 bis hin zum 5:5 gelang es jedoch keiner Mannschaft sich abzusetzen. Durch die vielen Auswechselspielerinnen, die der SG Zons zur Verfügung standen, konnte sie allerdings mehr auf Tempo spielen und so gelangen fünf Tore in Folge über Tempogegenstöße. Dagegen war Katharina Kühnert, die bis dahin eine wirklich gute Figur im Tor machte, ohne die Unterstützung der eigenen Abwehr machtlos. Das anfänglich erfolgreiche Druckspiel der Ratingerinnen wurde nicht mehr durchgeführt und wie von Trainer René Janßen prophezeit führten die unvorbereiteten Abschlüsse nicht zu Toren. So mussten die Damen des TVs mit einem 10:5-Rückstand in die Halbzeit gehen.

Fünf Tore bedeuten ja bekanntlich im Handball noch keine Siegesgewissheit und die Ratingerinnen hielten nach wie vor an ihrem Ziel fest, die Saison positiv zu beenden. Der Trainer forderte nun vollen Einsatz von allen. Im letzten Spiel sollte jeder nochmal an seine Grenzen oder gar über diese hinausgehen. Nach dem Spiel würde es genug Zeit zur Regeneration geben. Zudem musste man zugeben, dass die Zonserinnen insgesamt vielleicht konditionell, aber keines Falls spielerisch überlegen waren, sodass ein Sieg wirklich kein illusorisches Ziel war.

Erholt durch Halbzeitpause starteten die zweiten Damen deutlich stärker in die zweite Halbzeit verglichen mit dem Ende der ersten 30 Minuten. Einfaches Druckspiel ließ vor allem die Außenspielerinnen erfolgreich treffen. Weniger erfolgreich waren hingegen die 7-Meter-Würfe. Von fünf Strafwürfen konnte nur einer verwandelt werden. Selbiges ereignete sich auf Seite der Gegnerinnen, auch von ihren zwei 7-Meter-Würfen fand keiner den Weg ins Tor, dank der eigentlichen Kreisläuferin Katharina Kühnert. Trotz der deutlich verbesserten spielerischen Leistung der zweiten Damen gelang es ihnen nicht mehr, Zons einzuholen. Eine Verkürzung des Abstands auf vier Tore zum 13:9 blieb der hoffnungsvollste Moment. Letztlich mussten sich die Ratingerinnen mit einem 22:16 geschlagen geben und das angestrebte Ziel, die Saison mit einem Sieg zu beenden, wurde verpasst. Traurigerweise muss man sich eingestehen, dass dies trotz der erheblichen personellen Einschränkungen nicht unmöglich gewesen wäre.

Zum Ende der Saison bedanken sich die Damen besonders bei Katharina Kühnert für ihre außergewöhnliche Leistung im Tor beim letzten Spiel, bei Trainer René Janßen für viel Geduld und Toleranz, bei Thomas Kühnert, der über die ganze Saison hinweg unermüdlich Chauffier- und Kampfgerichtdienste übernahm und bei den wenigen aber treuen Fans! (-mm)

Im letzten Saisonspiel spielten: Katharina Kühnert (Tor), Chantal Runte (2), Christine Abel (2), Stephanie Ellrott, Mara Mantyk (3), Suna Atac (1), Laura Hannemann (2), Nikita Reucher (3), Katharina Daugs (3)