Hoch motiviert machten sich die zweiten Damen am Sonntagmorgen auf den Weg nach Düsseldorf, um dort gegen die dritte Damenmannschaft aus Unterrath anzutreten. Spielerisch wollte man an die gute Leistung aus dem Spiel gegen den Tabellenführer Gerresheim anknüpfen, und die Voraussetzungen dafür schienen gegeben zu sein: 16 Spielerinnen waren erschienen, sodass Trainer René Janßen zunächst entscheiden musste, welche 14 spielen durften. Selten hatte man so aus den Vollen schöpfen können!

Leider misslang es den Ratingerinnen wie so oft, wach und konzentriert ins Spiel zu starten. Es dauerte lange bis das erste Tor auf der Seite der Gäste fiel und dies zusätzlich erst durch einen 7-Meter, den Suna Atac verwandelte. Der erste Treffer aus dem freien Spiel heraus gelang nach einer gefühlten Ewigkeit der erfahrenen Stefanie Ellrott. Glücklicherweise taten sich auch die Damen aus Unterrath schwer damit, Tore zu erzielen. Nach einer Viertelstunde stand es gerade mal 3:4 und der Knoten wollte und wollte nicht platzen. Schläfrig und langsam liefen beide Mannschaften über den Platz und nahmen dabei mehr oder weniger den Ball mit hin und her. Auf Ratinger Seite zeigte sich vor allem das Spiel über die Außen als verhältnismäßig schwach. Auch ein Team-Timeout nach 20 Minuten rüttelte die Mannschaft nicht wach. Als Zuschauer fragte man sich wirklich, ob da auf dem Feld dieselbe Mannschaft spielte, die in ihrem letzten Spiel den Tabellenführer geschlagen hatte. Mit einem Stand von 5:8 gingen Unterrath und Ratingen in die Halbzeit.

In der Kabine sprach René Janßen das aus, was alle selber merkten: das auf dem Spielfeld Gezeigte war leistungsmäßig schwach und deutlich zu wenig, wenn man hier mit einem Sieg nach Hause fahren wollte. Auf die recht solide Abwehrleistung ließ sich zwar aufbauen, aber Lauf- und Angriffsverhalten mussten sich deutlich verbessern. Und genau das forderte der Trainer von seinen Damen ein, denn dass sie prinzipiell dazu in der Lage sind, hatten sie oft genug unter Beweis gestellt.

Aller guter Wille schien nichts zu nützen; in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit gelang es zunächst den Unterratherinnen, den Abstand auf ein Tor zu verkürzen (9:10). Die Tatsache, dass der Sieg nun ernsthaft gefährdet war, schien bei den zweiten Damen immerhin noch einmal ein paar Lebensgeister zu aktivieren. Endlich präsentierte sich die Abwehr im Zusammenspiel mit der Torhüterin in ihrer gewohnten Stärke und ließ über einen Zeitraum von fast zehn Minuten nur einen weiteren Ball ins Tor. Besonders verlässlich agierten hierbei Natalie Cox und Katharina Kühnert im Mittelblock. Nach dem zweiten Team-Timeout schien auch im Angriff endlich der Knoten geplatzt zu sein, sodass die Ratingerinnen in der Endphase des Spiels beinahe mehr Tore erzielten als in der gesamten ersten Halbzeit. Letztlich entführte die Mannschaft die Punkte über die Stadtgrenze und siegte deutlich mit 11:19.

Über diese zwei Punkte freut man sich natürlich, aber selbstkritisch kann man mit der eigenen Spielleistung dennoch nicht zufrieden sein und muss sich eingestehen, dass man den Sieg vielmehr der Schwäche des Gegners als der eigenen Stärke verdankt. Das muss im nächsten Spiel anders laufen! (-mm)

Es spielten: Nadine Ciecior, Carina Sassmannshausen (Tor) – Chantal Runte (1), Christine Abel, Natalie Cox (2), Stefanie Ellrott (3), Katharina Kühnert (3), Kristina Greisinger, Suna Atac (4), Laura Hannemann (4), Nikita Reucher (2), Katharina Daugs, Pia Franke