Gute Voraussetzungen zur Verteidigung der Tabellenspitze sehen anders aus. Am neunten Spieltag der Herren-Bezirksliga muss der Spitzenreiter TV Ratingen II ersatzgeschwächt beim wiedererstarkten Meerbuscher HV antreten. Mit Lino Glöckler und Peter Remke fehlen Trainer Niklas Vogel am Samstag gleich zwei Mittelmänner und in Glöckler zudem der Toptorschütze des Teams. Auch Peter Remke war zuletzt im Spiel gegen SFD Düsseldorf in starker Form. Die beiden fehlen nicht etwa wegen Verletzungen. Sie sind schlichtweg aufgrund der extrem unglücklichen Anwurfzeit am Samstag um 15:45 Uhr beruflich verhindert. Neben den beiden Mittelmännern geht zudem Youngster Cedric Fuck zumindest angeschlagen ins Spiel. Trainer Vogel fehlen somit die Alternativen im Rückraum. Und auch am Kreis wird es eng, da Lino Glöckler zuletzt auch dort ausgeholfen und den weiterhin privat verhinderten Felix Bertram vertreten hat.

Mit den beiden Jochems-Brüdern und Fabian Sarafin auf der Mitte verfügt das Team noch immer allemal über einen hervorragenden Rückraum. Viel Zeit zum Ausruhen wird den dreien am Samstag jedoch nicht bleiben. „Diese Anwurfzeit ist für mich unverständlich und sehr ärgerlich. Es hilft aber alles nichts, da müssen wir durch. Unsere erste Sieben ist nach wie vor sehr stark besetzt und auch in anderen Spielen haben wir bereits bewiesen, dass wir Ausfälle kompensieren können.“, fasst Trainer Vogel die Situation zusammen.

Mit dem Meerbuscher HV erwartet die Zwote am Samstag jedoch einen formstarken Gegner, der nach schwachem Saisonstart allmählich wieder in die Spur zurückfindet. In Meerbusch wird großer Aufwand betrieben, das mittelfristige Ziel ist der Aufstieg in die Landesliga. Dieses wird der MHV in dieser Saison nicht mehr erreichen. Nachdem man zu Saisonbeginn noch im Tabellenkeller steckte, konnte der kommende Gastgeber der Zwoten aus den letzten drei Spielen fünf von sechs möglichen Punkten holen und sich ins untere Mittelfeld vorarbeiten. Das ausgeglichene Torverhältnis zeigt, wie eng die Spiele waren, die der MHV verlor. Dabei ging es mit Lintorf, Wersten und SFD zudem bereits gegen drei Topteams der Liga. Somit sollte man die aktuelle Tabellensituation situativ einschätzen. „Meerbusch wird sich in der Tabelle nach und nach vorarbeiten und am Ende im oberen Mittelfeld stehen. In eigener Halle werden sie uns sicherlich alles abverlangen, dennoch und auch trotz der Personalsituation gehen wir als Favorit ins Spiel und wollen dieser Rolle gerecht werden.“, so Vogels Einschätzung zum Gegner.

Im vorletzten Spiel dieses Jahres stehen die Vorzeichen also alles andere als gut. Dennoch ist die Marschroute klar: Mit einem Sieg nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ soll die Tabellenspitze behauptet werden. (-nv)