Wozu die zweite Mannschaft des TV Ratingen in der Lage ist, wenn sie im taktischen Konzept bleibt und diszipliniert spielt, durften deren Anhänger am Samstag beim 18:31-Sieg in Meerbusch gegen die Erstvertretung des Meerbuscher HV vor allem in der zweiten Halbzeit bestaunen. So agierte die Zwote in der Defensive extrem sicher und vorne mit dem nötigen Spielwitz, allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Christian Böcker half zum zweiten Mal in dieser Saison aus und machte deutlich, dass er noch nichts an Wuchtigkeit eingebüßt hat.
Die Vorzeichen standen ob des Fehlens von Peter Remke, Felix Bertram und Lino Glöckler nicht gut. Zudem gingen mit Björn Jochems, Cedric Fuck und Martin Zeitz gleich drei Spieler angeschlagen ins Spiel. Gegenüber den beiden vorausgegangen Spielen gegen Lintorf und SFD kam das Team am Samstag jedoch sehr gut ins Spiel. Das 1:0 für Meerbusch sollte die letzte Führung der Gastgeber im Spiel bleiben. In der Folge übernahm die Jungs in Grün-Weiß das Kommando. Beim 5:8 hatte die Zwote eine Drei-Tore-Führung inne, konnte sich aber nicht entscheidend von Meerbusch absetzen. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen bekam man in der Defensive den Rückraumrechten Jörg Oelerink nicht in den Griff, er erzielte in Halbzeit eins fünf Tore. Und zum anderen vereinzelte sich das Angriffsspiel zunehmend. Zu viele Einzelaktionen verhinderten einen größeren Vorsprung als zur 11:13 Halbzeitführung.
Bereits in der ersten Halbzeit wurde die Ratinger Defensive auf 5+1 mit einer Manndeckung gegen Oelerink umgestellt. Zum Tragen kam diese Umstellung jedoch erst richtig in Halbzeit zwei. Meerbusch fiel im Angriff gegen die Ratinger Defensive um Fabian Sarafin, Philipp Jochems und Christian Böcker nicht mehr viel ein. Bis zum 14:16 konnten sie den Kontakt noch halten, danach zogen die Grün-Weißen Tor um Tor davon. Mit einem 0:6-Zwischenspurt von 15:19 auf 15:25 wurde das Spiel dann entschieden. Durch das sichere Defensivspiel konnten viele Tempogegenstöße gefahren werden, und im aufgebauten Angriff agierte die Zwote in der Folge mit der nötigen Ruhe und Geduld und erspielte sich zahlreiche Großchancen, die von Schäper am Kreis, Lohrenz auf Außen sowie Fuck und Böcker im Rückraum genutzt wurden. „Ich hoffe, dass in der zweiten Halbzeit der „Aha-Effekt“ eingesetzt hat und wir daraus für die Zukunft lernen. Unser Spiel muss geduldiger und dennoch zielstrebiger werden, dann sind wir verdammt schwer zu schlagen. In der Defensive waren wir heute sehr stark und hatten mit Scholz und Vorberg einen sicheren Rückhalt im Tor. Toll, wie das gesamte Team die Ausfälle zum wiederholten Male kompensiert hat.“, so die Einschätzung von Trainer Niklas Vogel zum Spiel.
Am Ende steht ein auch in der Höhe verdienter 18:31-Auswärtssieg, wodurch der Vorsprung auf Rang zwei, den Wersten aktuell innehat, weiterhin drei Punkten beträgt. Kommenden Samstag folgt das letzte Spiel des Jahres gegen den Tabellenvierten HSG Gerresheim II. Unabhängig vom Ausgang des Spiels steht bereits jetzt fest, dass die Zwote an der Tabellenspitze überwintern wird. (-nv)
Team: Scholz, Vorberg – P. Jochems (3), Lohrenz (6), Fuck (5), Sarafin (2), B. Jochems (2), Schmidt (2), Schäper (4), R. Zietz (1), Böcker (6), M. Zietz