Am Wochenende empfing die zweite Damenmannschaft des TV die in der Tabelle führenden Damen aus Erkrath in der Halle am Europaring. Da das Hinspiel mit 18:8 deutlich verloren worden war, blickte man dem Spiel mit gemischten Gefühlen entgegen.
Dennoch bestand die Hoffnung, dass die durchweg älteren Erkratherinnen bezwingbar sind. Daher wollte man vor allem auf ein schnelles Spiel setzen. Personalmäßig war Trainer René Janßen vor einige Herausforderungen gestellt. Zum einen war Stammtorhüterin Carina Sassmannshausen verhindert, zum anderen war die Trainingsbeteiligung der letzten Woche eher dürftig ausgefallen. Als Torwärtin sprang Birgit Cordes ein, die normalerweise Feldspielerin in der ersten Damenmannschaft ist, aufgrund einer Verletzung jedoch länger aussetzten musste und somit nicht festgespielt war. Entgegen seiner Androhung im Training, nur Spielerinnen aufzustellen, die eine entsprechende Trainingsleistung vorweisen konnten, ließ René Janßen doch alle Damen aufs Feld, die zumindest für das Spiel Zeit gefunden hatten.
Mit einer 2:0-Führung kamen die Ratingerinnen vermeintlich gut ins Spiel, ließen die Gegnerinnen dann aber auf- und überholen. Trotz dessen blieben die zweiten Damen am Ball und ließen die Erkratherinnen nicht mehr als ein Tor wegziehen. eine sehr zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters verweigerte den Damen dann aber kurz vor der Pause ein Tor, das klar drin gewesen war, und bescherte zudem noch ein doppeltes Unterzahlspiel. Den Gegnerinnen gelang der Ausbau ihrer Führung auf zwei Tore Abstand, sodass es zur Halbzeit 8:10 stand.
In der Kabine folgte eine saftige Ansprache durch den Trainer: die Chancenverwertung war eine Katastrophe, die Konzentration nahezu nicht vorhanden und sogar Bälle fangen ein riesiges Problem. Dabei spielten die Damen des TUS Erkrath nicht einmal stark, geschweige denn schnell. „Zeitlupenhandball“ lautete die treffende Beschreibung von René Janßen. Ein Sieg war definitiv möglich und den wollte man sich holen!
Motiviert und angriffslustig starteten die Ratingerinnen in die zweite Halbzeit und erkämpften sich Stück für Stück erst den Ausgleich und dann die Führung. Nun lagen sie beim 13:11 mit zwei Toren vorne, unteranderem getragen durch Suna Atac, die sicher drei Siebenmeter verwandelte. Die Erkratherinnen zeigten mittlerweile deutliche Erschöpfungsanzeichen, aber ihr nun noch langsameres Spiel führte nach wie vor zu Torerfolgen, so dass ihnen ein Gleichziehen auf 13:13 gelang. Langsam wurde die Zeit knapp; nun konnte auch ein Tor Vorsprung schon den Sieg bedeuten. Starke Paraden von Birgit Cordes hielten der Mannschaft die Möglichkeit zum Sieg jedoch bis zur letzten Minute offen. Aber die Nerven der Ratingerinnen spielten nicht ganz mit, daran konnte auch eine kurz vor Ende genommene Auszeit nichts ändern. Letztlich endete das Spiel mit einem Unentschieden von 15:15.
Objektiv können die Ratingerinnen mit einem Unentschieden gegen den Tabellenersten durchaus zufrieden sein, aber irgendwo ist es doch ein bisschen ärgerlich, denn ein Sieg wäre definitiv machbar gewesen und mal wieder fiel er der schlechten Chancenverwertung zum Opfer (-mm).
Es spielten: Birgit Cordes (Tor) / Chantal Runte, Christine Abel (1), Katharina Kühnert (2), Stefanie Ellrott (1), Mara Mantyk (1), Suna Atac (3), Lara Hannemann (3), Evelyn Pietzka (1), Katharina Daugs (1), Nikita Reucher (2)