Nervenaufreibend – mit diesem Adjektiv lässt sich die Begegnung zwischen TV Ratingen II und SC Bayer Uerdingen am vergangenen Samstagabend in heimischer Halle wohl am besten beschreiben. Die Zwote wusste, dass dieses Spiel ein Kampf wird und war bereit diesen anzunehmen. In einem durchweg harten, aber doch fairen Spiel bekamen die Zuschauer auf den Rängen am Europaring eine bis zum Schluss ausgeglichen Partie geliefert.

Das Spiel begann und beide Mannschaften legten ihren Fokus zunächst auf die Offensive. Über ein 0:1 hin zu einem 6:5 in der siebten Minute schien die Partie ein Torfest zu werden. Erst allmählich stellten sich die Kontrahenten besser auf einander ein, wodurch die Partie keinesfalls an Schwung verlor. Immer öfter trat auch Keeper Sebastian Götze in Erscheinung und entschärfte die Würfe der Uerdinger. Im Angriff konnte der TV vor allem auf Sascha Koetterheinrich zählen, der ein ums andere Mal den Ball im Netz der Gäste unterbrachte. Erst in der 29. Minute schaffte es der TV durch zwei Tore des aushelfenden Jens Szonn in eine 15:12 Führung, die kurz vorm Abpfiff nochmal auf 15:13 verkürzt wurde. Ein verworfener 7-Meter nach dem Halbzeitpfiff brachte den Gang in die Kabine.

Die zweite Halbzeit begann und das Spiel wurde nun verbissener. Insgesamt acht Gelbe Karten und Zwei-Minuten Strafen sowie eine roten Karte für die Gäste verdeutlichten die Intensität. Keine Mannschaft hatte etwas zu verschenken und es wurde bis zur letzten Minute gekämpft. Das Spiel drehte sich in der 43. Minute durch die Führung des SC zum 20:21. Einige Technische Fehler schlichen sich in das Spiel der Zwoten und wurden konsequent bestraft.

In der 54. Minute egalisierte der TV nochmal das Ergebnis durch einen Sieben-Metertreffer zum 23:23. Und wieder trat der Schlendrian auf und erlaubte es den Gästen wegzuziehen. Auch eine doppelte Überzahl brachte die Ratinger nicht mehr heran und ein Wurf in der letzten Sekunde vor die Wand stellte das Ende der Partie dar. Der SC Bayer Uerdingen gewinnt in Ratingen mit 25:26 und nimmt zwar verdient, aber auch etwas glücklich die Punkte vom Europaring mit nach Hause.

Doch das Ergebnis ist kein Grund die Köpfe hängen zu lassen. Auf der Tribüne war man sich einig, dass man die Zwote selten so engagiert hatte spielen sehen. Mit dieser Leistung lässt sich das „Projekt Einstellig“ von Trainer Niklas Vogel verwirklichen, der seinen Männern die Aufgabe von Platz Neun oder besser zu Beginn der Saison stellte. Also heißt es nun Arme einrenken und konzentriert ins Training um nächste Woche gegen die Vertretung von Neuss/Düsseldorf wieder Punkte zu holen. (-pr)