Am Samstagabend empfing die Zwote unter der Leitung von Niklas Vogel die Nachbarn aus Lintorf zum heiß ersehnten Derby in der Landesliga. Im Vorfeld des Spiels hatte die Erstvertretung des TV schon gezeigt, dass man Lintorf schlagen kann und die Zwote wollte nachziehen. Das Vorhaben stand allerdings nicht unter dem besten Stern. Fünf Spieler aus dem Stammkader fehlten und die Zweitvertretung au Ratingen musste versuchen, diese Ausfälle zu kompensieren.

Das Spiel begann und Lintorf riss das Spiel innerhalb von 10 Minuten komplett an sich. Nach dem Führungstreffer zum 1:0 schaffte es der Gastgeber nicht mehr strukturiert nach vorne. Technische Fehler häuften sich und in der Abwehr fühlte es sich so an, als hätten die Ratinger Angst, ihrem Gegner weh zu tun. Nur die mangelnde Chancenauswertung der Gäste hielt die Zwote im Spiel.

Lintorf setzte sich ab und erhöhte den Vorsprung weiter auf 2:8, bis den Ratingern wieder ein Treffer gelang. Die Aufmerksamkeit auf Seiten der Zwote war zu diesem Zeitpunkt auf die Schiedsrichter und weniger auf das Spiel gerichtet, die auf beiden Seiten fragwürdig agierten, aber sicher nicht Schuld am Rückstand waren. Undiszipliniertheiten reihten sich aneinander und schadeten dem Spiel weiter. Zum Halbzeitpfiff zeigte die Anzeigetafel ein 6:13 an und keiner konnte mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Die Hoffnungen der Fans lagen auf der zweiten Halbzeit.

Lintorf erwischte wieder den besseren Start und konnte die Fehler des Gastgebers im Angriffsspiel konsequent ausnutzen. Ideenlosigkeit machte sich breit. Bei beiden Mannschaften schlich sich noch vermehrter der Schlendrian ein und auch auf Seiten der Gäste häuften sich die technischen Fehler. Unterbrochen wurde der Spielfluss durch eine verstärkt auftretende Anzahl von Zeitstrafen, gipfelnd in einer roten Karte nach dreimal 2-Minuten gegen Cedric Fuck. Auf der Tribüne hatte man das Gefühl verloren, dass man hier ein Landesligaspiel sah. Treffend formuliert wurde dies durch eine Zuschauerin, die sich in der 17. Minute wunderte, dass ein Aufbauspiel 6:6 zu sehen war: “ Das hatten wir schon lange nicht mehr!“ Das immer kopfloser werdende Tempospiel ermöglichte einfache Tore für die Gäste und der Schlusspfiff zum 20:29 erlöste die Zwote von ihrem Elend.

Auch solche Spiele müssen gespielt werden und die Zweitvertretung des TV muss nun gemäß ihrer Begrüßung: “Wenn du am Boden bist, dann mach einen Burpee“ handeln. Also aufrichten und noch engagierter in die neue Trainingswoche gehen. Tabellarisch steht die Zwote weiterhin auf einem guten siebten Platz, muss jetzt aber wieder intensiv an ihrem Spiel arbeiten, um nächste Woche mit mehr Begeisterung und Kampf in die neue Begegnung zu gehen. (-pr)