Advent, Advent, die Zwote pennt. Am späten Sonntagnachmittg lief die Zwote beim Tabellenvorletzten HSG Jahn 05/SC West 2M in Oberkassel auf. Die Gastgeber, verstärkt um erfahrene Landesligaspieler, gingen engagiert in die Partie und lagen schnell mit 4:2 vorne. Die Zwote wachte auf und konnte den Spieß drehen und mit 6:8 davon ziehen. Bis zum hart erarbeiten Halbzeitstand von 11:15 war es ein faires und auf beiden Seiten sehr intensiv geführtes Spiel.

Die zweite Halbzeit hatte es in sich. Bei beiden Teams, die gedanklich wohl schon beim Adventsbraten waren, häuften sich Abschluss- und Konzentrationsfehler an, die das Spiel sehr zerfahren wirken ließen. Die Zwote wurde zusehends von den etwas cleverer aufspielenden Gastgebern in die Mangel genommen, so dass der Vorsprung dahinschmolz und nach 50 Minuten ein Unentschieden auf der Anzeigentafel stand. Geschwächt durch eine umstrittene rote Karte für Christian Böcker ging es nervös in den Endspurt, und kurz vor Schluss traf der bärenstarke Halblinke der Westler gar zum 27:26-Führungstreffer. Das Spiel schien fast entschieden.

Dann kamen die zwei Minuten des Matchwinners Jannik Engemann: Der gefühlt letzte Angriff lief über die rechte Seite und Jannik spielte den wieder genesenen Dennis Lohrenz frei, der zum 27:27 Ausgleich traf. Getrieben vom Siegeswillen stürmte der gegnerische Torwart mitsamt dem Ball zur Mittellinie. Den Anwurf des Mittelmann fing Jannik geistesgegenwärtig ab und netzte in einer ansehnlichen „Bananenflanke“ den Ball in das leere Tor. Auf die Frage, wie es zu der Aktion kam, antwortet Jannik als ehrlicher Sportsmann: „Ich war einfach zu platt, um in die Abwehr zu rennen“. Als Spielfazit bleibt somit die alte Weisheit: „Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort“, auch das gehört mal dazu. (-rv)