Am Samstagnachmittag traf die zweite Damenmannschaft des TV auf die Erstvertretung des TSV Norf in der Halle am Europaring. Trainer René Janßen, der wegen eines eigenen Spiels verhindert war, wurde von Bea Egert und Evelyn Pietzka vertreten. Im Freitagstraining hatte der Trainer schon deutlich gemacht, was er erwartete: ein schnelles, konzentriertes Spiel und vor allem Motivation und vollen Einsatz über 60 Minuten hinweg.

Die oftmals problematischen Anfangsminuten meisterten die Ratingerinnen diesmal hervorragend. Gleich von Beginn an waren die zweiten Damen wach und konnten ihre Angriffe erfolgreich mit Toren abschließen. Den Damen des TSV Norf hingegen gelang innerhalb der erste 15 Spielminuten nur ein einziges Tor aus dem freien Spiel, dafür aber zwei Tore aus 7-Meter Strafwürfen, sodass es zur Mitte der ersten Halbzeit 5:3 stand. Schöne und vor allem platzierte Treffer landete dabei Chantal Runte. Nadine Fiedler machte sich besonders durch ihr Tempospiel verdient und sollte später Torschützenkönigin des Spiels werden.

Trotz des bis dahin erfolgreichen Angriffs- und starken Abwehrspiels ließ die Motivation der Damen dann aber sichtlich nach. Damit verbunden zeigte sich eine katastrophale Chancenverwertung im Angriff, trotz Lücken und Tempogegenstößen fand der Ball seinen Weg viel zu selten ins Tor. Aber auch das Angriffsspiel der Norferinnen ließ zu wünschen übrig: Zug zum Tor war hier nur selten zu sehen, viele Aktionen schienen lediglich das Ziel zu verfolgen, einen Strafwurf zugesprochen zu bekommen. Nach langen, meist erfolglosen Angriffen des TSV Norf und schnellen, aber ebenso erfolglosen Angriffen auf Ratinger Seite stand es zur Halbzeit 8:5.

So ein Ergebnis war definitiv nicht zufriedenstellend. Hätte man nur die Hälfte der verworfenen Bälle getroffen, hätte man dank eines ordentlichen Puffers entspannt in die zweite Halbzeit starten könne. Aber alles „wenn“ und „aber“ hilft ja nichts; jetzt hieß es sich zusammenzureißen und zu kämpfen! Eine Niederlage gegen eine spielerisch schlechtere Mannschaft war aus Ratinger Sicht unakzeptabel.

Über das Ziel waren sich Trainerinnen und Spielerinnen zwar einig, dennoch gelang die Umsetzung nicht sofort. Weiterhin war die Chancenverwertung der Ratingerinnen miserabel, sodass der TSV Norf bei einem Spielstand von 10:10 gleichziehen konnte. Einen Lichtblick in dieser kritischen Phase stellte Laura Hannemann dar, die nicht wie üblich im Rückraum, sondern am Kreis spielte und dennoch in kurzer Zeit drei Tore erzielte. Auch Nadine Fiedler blühte noch einmal auf und Christine Abel traf zwar nicht, wenn sie große Lücken auf der Mitte hatte, dafür aber aus den kleinsten Winkeln von rechts außen. Die Abwehr präsentierte sich dann wieder stark und überzeugte diesmal besonders durch ihre Blöcke. Hatte man zwischenzeitlich um den Sieg gebangt, führte eine letzte Stärkephase gegen Ende des Spiels letztlich zu einem 17:13.

Die Freude über den Sieg war groß, aber der Weg zum Sieg hätte nicht so beschwerlich sein müssen. Die zweite Mannschaft muss im Training dringend an ihrer Chancenverwertung arbeiten, so das Eigenresumee der Spielerinnen nach dem Spiel. Ein Spiel, wie sie es in den ersten fünf Minuten gezeigt haben, wäre auch über 60 Minuten hinweg wünschenswert.

Es spielten: Nadine Ciecior, Carina Sassmannshausen (Tor), Chantal Runte (3), Nadine Fiedler (5), Christine Abel (3), Stefanie Ellrott (1), Katharina Kühnert, Mara Mantyk, Kristina Greisinger, Suna Atac (1), Laura Hannemann (3), Nikita Reucher (1), Katharina Daugs, Pia Franke (-mm)